Treppenbau Voß GmbH & Co. KG, Reinfeld, Hamburg
Moderner Treppenbau
Treppenbau
Voß ist einer der innovativsten handwerklichen Treppenbauunternehmen in
Deutschland und hat Konzepte entwickelt, wie man in einem hart umkämpften
Markt erfolgreich stetig umsatzsteigernd
wachsen und sich weiterentwickeln kann.
Zu
außerordentlichen Unternehmen gehören außerordentliche Unternehmer. Reiner Voß
ist einer von ihnen. 1989 arbeitete er als Tischler in einem traditionell
aufgestellten Treppenbaubetrieb in Lübeck, welcher sehr anspruchsvolle
formverleimte Treppen baute. Voß, als einer der jüngeren Mitarbeiter, arbeitete
schon damals mit Software der Firma Compass Software (CS), wobei mit Schablonenaus-druck
über Plotter gearbeitet wurde. 1990, innerhalb eines Jahres, machte Voß in der Abendschule
seinen Meister und sich gleichzeitig selbstständig. Er fertigte Treppen in
einer winzigen Werkstatt seines Vaters. Schon früh setzte er auf moderne,
solide Technik, auch wenn es damals nur um Hand- oder Gebrauchtmaschinen ging.
CS mit der Treppenbausoftware war von Anfang an sein Partner. Als 1994 durch
steigende Umsätze die Raumbedingungen unzumutbar eng wurden, entschloss er sich,
in Reinfeld eine 600 m² große Tischlereihalle mit Büro und kleiner Ausstellung
zu bauen. Mit 5 Mitarbeitern, unterstützt von seiner Frau, wurden mit
handwerklichen Maschinen hochwertige Treppen hergestellt. Voß machte den
Vertrieb zur damaligen Zeit allein. Doch auch in der neuen Werkstatt trugen
Effizienz und Fleiß schon bald Früchte; die verkaufte Anzahl an Treppen stieg.
Irgendwann
ließ Voß seine Treppen teilweise im Auftrag mittels CNC-Maschinen fremdfertigen.
Als er sich daraufhin 1998 entschloss,
eine erste eigene CNC-Maschine anzuschaffen,
war dies aus betriebswirtschaftlicher Sicht eine
mutige Investition. Diese wurde von einer eng mit Homag zusammenarbeitenden
Leasingbank realisiert und finanziert. Diesen Schritt zu dieser
ersten großen Investition bezeichnete Voß als langfristig richtige,
weichenstellende, wichtige strategische Entscheidung. Zudem bewährte sich nun
die lange, treue Partnerschaft zur
Softwareschmiede Compass Software, welche nun ihre Kernkompetenz, die direkte
CAD/CAM- Ansteuerung von CNC Bearbeitungszentren, hinsichtlich Effizienz und
Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen konnte.
Heute
fertigt Voß auf 2800 m² Produktionsfläche mit ca. 60 Mitarbeitern 2500 Treppen
pro Jahr. Er hat drei unterschiedliche CNC-Bearbeitungszentren von HOMAG, alle
angesteuert und vernetzt mit der neuen Treppenbau-Software "New Dimension"
von CS. Diese Software ist das Herzstück bzgl. Datenkommunikation und direkter Maschinenansteuerung
mit einer Client/Server Netzwerkarchitektur. Alle Betriebs- und Fertigungsdaten
werden zentral mit der CS-Software ND auf einem Server gespeichert und können
über ein TCP/IP-Netzwerk an Rechner in
Büros oder Maschinen bzw. CNC- Maschinen transferiert werden. Jedes CNC-Bearbeitungszentrum
hat seine spezifischen produkt- und bauteilbezogenen Stärken. An jeder Maschine
kann individuell entschieden werden, welches spezifische Teil einer bestimmten
Treppe hergestellt werden soll. Über Barcode-Lesegerät werden dazu in Echtzeit die notwendigen Daten
zu einem Bauteil zur Ansteuerung der CNC-Technik am Server angefordert und abgeholt.
Dies schafft eine hochleistungsfähige Flexibilität im Fertigungsablauf. Alle drei CNC-Maschinen stehen in
unmittelbarer Nähe zueinander und werden von nur einem Mitarbeiter gleichzeitig
bedient und überwacht. Dies ist nur in dieser besonderen Maschi-nen-Software-Konstellation
möglich und weil Treppenbau Voß über Personal verfügt, welches hoch motiviert mit
diesen Techniken umgeht.
Relativ
neu, hochautomatisiert und Herz der Fertigung ist das HOMAG Portal CNC BAZ 722
mit zwei unabhängig voneinander verfahrbaren Tischen mit automatischer
Konsolenpositionierung und –spannung. Zwei Hauptbearbeitungsköpfe können an
zwei Tischen unabhängig voneinander arbeiten, einmal ein Vierachs- und einmal ein
Fünfachskopf. Das BAZ verfügt über eine automatische Beschickungsanlage von
Bargstedt Type TBP420 mit zwei Beschickungsigeln vor und nach der Maschine. Alle
Treppenteile, insbesondere Tritt- und Setzstufen, können hier eingelegt bzw.
entnommen und nacheinander automatisiert im BAZ abgearbeitet werden. Die
perfekte Ergänzung bildet eine flexible, solide CNC-Auslegermaschine HOMAG BOF
322, ebenfalls mit automatischem Tisch und zwei Hauptbearbeitungsköpfen, vier-
und fünfachsig und langem Tisch für Teile bis 6 m. Auf dieser Universalmaschine
können alle Treppenteile gefertigt werden. Sie ist auch hervorragend
geeignet
zur Fertigung von Wangen und Handläufen aber auch Sonderteilen, wie bogenförmig,
fünfachsig zu fräsende Wangen- und Handlaufkrümmlingen sowie Pfosten.
Die
dritte Maschine sieht einfach aus, denn sie hat einen flachen Tisch, keine
Konsolen und einen einfachen Ausleger, die HOMAG BOF211. Diese hat nur einen
vierachsig ausgelegten Hauptbear-beitungskopf.
Doch diese sogenannte Nesting-Maschine verdient ihr Geld.
Voß
kauft qualitativ hochwertiges, ausgesuchtes Rohholz mit einer Holzfeuchtigkeit
< 10 % in den Hauptholzarten Buche, Eiche, Esche, Akazie, Kirsche, Wenge,
Merbau, Nußbaum oder Whitewood und verleimt diese in einer Grecon
Hochfrequenzpresse auftragsbezogen.
Gleichzeitig
verarbeitet er aber auch keilgezinktes Plattenmaterial mit den Rohmaßen 500 x
120 cm, welches auf der BOF211 per CS-Software verschnitt optimiert genestet,
also vorformatiert wird. Stufen können sogar auf dieser Maschine komplett
bearbeitet werden. Dies spart enorm viel Zeit und somit Kosten, schafft eine
schlanke, störungsminimiert fließende Produktion. Weitere Highlights sind eine Kanten-, Fräs- und Schleifstraße von
Brandt/Bütfering, welche auch von Compass Software mittels Barcode angesteuert
werden kann und eine Oberflächenabteilung mit einer Spritzstraße von Catin Air
mit drehbaren, oszillierenden Spritzdüsen, Lackrückgewinnung und UV-Lacktrocknung.
Lösemittelreduzierter, zweikomponentiger PU-Lack der Heidelberger Lackfabrik
wird hier mit hervorragender Oberflächenqualität hocheffizient verarbeitet. Ergänzend
stellt Voß auch zunehmend Treppen mit geölten Oberflächen her und liefert diese
aus.
Der
Vertrieb erfolgt über insgesamt 7 eigene Treppenstudios von Kiel über Hamburg,
Bremen, Hannover bis Siegen mit eigenen Vertriebsmitarbeitern, wobei der
Absatzschwerpunkt nach wie vor Hamburg ist. Die Montage erfolgt durch
geschulte, erfahrene eigene Monteure mit eigenen Fahrzeugen. Am Abend sieht man
viele Sprinter mit Werbeaufschriften von Treppenbau Voß auf dem Firmengelände.
Voß
liefert alle am Markt gewünschten Treppenarten, von der traditionellen
eingestemmten bzw. aufgesattelten Treppe, welche immer noch den Hauptanteil am
Umsatz ausmacht, bis hin zu Bolzen-, Faltwerk-, Kragarm-, HPL- und aufwendigen
Bogentreppen. Diese können in allen Formen von gerade, mit Krümmlingen oder
formverleimt individuell nach Kundenwunsch hergestellt werden. Unterschied-lichste
Geländer-, Pfostenarten sind möglich, wobei Glas und Edelstahl und andere
Materialien zum Einsatz kommen können.
Was
ist nun das Erfolgsgeheimnis von Reiner Voß? Er fühlt sich nach wie vor als
Handwerksmeister, welcher sein Fach wohl gut versteht. Der Erfolg gibt ihm Recht!
Er stellt aber trotzdem immer wieder
alle Bereiche seines Unternehmens hinsichtlich des bisherigen Ablaufs und der
Ausstattung in Frage, ist sehr selbstkritisch und wehrt sich gegen
Betriebsblindheit. Voß ist nach eigenen Aussagen Weltmeister im Umstellen von
Maschinen und Abläufen. Er ist ständig auf der Suche nach Effizienz,
Verbesserung, Optimierung und Perfektion. Zu jedem Fachgebiet holt er sich auch
gerne handverlesene Berater.
Unabhängig
davon achtet er auf ein gutes Betriebsklima und eine Unternehmenskultur in der
Wert-schätzung, Offenheit, Einbeziehung von Mitarbeitern, Partnern und Kunden
im Mittelpunkt stehen. Ihm ist bewusst, dass jeder für sich am
Unternehmenserfolg beteiligt ist. So ist es für ihn klar, dass auch die besten
programmgesteuerten Maschinen nichts taugen, wenn nicht eine entsprechende
professionelle, datendurchgängige Software wie CS ND diese vernetzend ansteuert.
Mit
jeder Betriebsumstellung in der Zukunft und weiterer Automatisierung und erhöhtem
Vernetzungs-grad der Fertigung steigen die Anforderungen an eine solche CAD/CAM-Software.
Und hier sieht sich Reiner Voß in einer engen, langfristigen Partnerschaft mit
starken, kompetenten Firmen wie Compass Software und HOMAG, wo beide Seiten
erfolgreich sind und stetig an ausgereifter Technik und Fertigungsoptimierungen
weiterentwickeln.
Autor:
Dipl.-Ing. Dittmar Siebert
Schauenburg
Schauenburg
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